James Low: Hier und Jetzt Sein

Dieser Dzogchen-Schatztext von Nuden Dorje bietet eine sehr klare und authentische Darlegung der Sichtweise und der essentiellen Meditation des Dzogchen, der Praxis der nicht-dualen Erfahrung. Die Darstellung erfolgt im Men-Ngag-Stil der persönlichen Unterweisung, in welcher die Verwirklichung des Autors selbst destilliert ist, und welche die gelebte Erfahrung des Tertön – des spirituellen Schatzfinders – Nuden Dorje Drophan Lingpa auf eine Weise enthüllt, die wunderschön und zutiefst bedeutsam zugleich ist.

Kurze Verse zeigen mit prägnanter Klarheit, wie sich die verschiedenen As­pekte des Dzogchen ineinanderfügen. Der Text vermittelt ein authentisches Porträt der Praxis und klare Anweisungen, wie diese umzusetzen sind.

Dzogchen (Maha Ati) wird – wie Mahamudra – oft als die höchste Stufe des Tibetischen Buddhis­mus betrachtet und stellt ein uraltes System der Verwirklichung der eigenen authentischen Natur dar. Seine Übertragungs­tradition ist bis heute ungebrochen und dieser Text bietet eine traditionelle Betrachtung der Schlüsselpunkte dieses Systems. Er berührt das Herz des Menschseins und betont die Notwendigkeit, alle Aspekte des eigenen Seins zu integrieren und dabei Furcht, Angst und Verleugnung zu überwinden.

Der lebendige, klare und absolut erfrischende Kommentar von James Low benennt die verschiedenen Dreh- und Angelpunkte von Sicht und Verhalten und spricht die verschiedenen Schwierigkeiten an, die in der Meditation und deren Anwendung auftauchen können. Er führt den tiefen Gehalt der traditionellen Konzepte nicht nur weiter aus, sondern vermittelt auch, wie sie im heutigen Alltagsleben funktionieren und angewendet werden können.

»Hier und Jetzt Sein« ist eine Pflichtlektüre für jeden, der daran interessiert ist, die erleuchtete Natur des Geis­tes zu erwecken.

– Tulku Thondup Rinpoche –
Autor von »Die Praxis des Dzogchen« und
»Die Heilende Kraft des Geistes«


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Es war Chimed Rigdzin Rinpoches Wunsch und Tradition, solche Texte nicht ohne entsprechenden Lung (Text­übertragung) herauszugeben und er hat uns dafür eine Tonaufnahme einer solchen Zeremonie aufnehmen lassen. Der Lung für den Wurzeltext ist hier erhältlich.


Im Anhang zum Buch befindet sich der kurze zusammenfassende Text »Machig Labdröns Unterweisung über die Natur der Weisheit« sowie das weitbekannte »Guru Yoga für Machig Labdrön« (Om Machig Mala …) im Rezitationsformat (Tibetisch mit Lautschrift, Wort-zu-Wort-Übersetzung, Zeilen- und Versübersetzung) sowie weitere einführende und abschließende Gebete für die tägliche Praxis.


Der Wurzeltext wurde von Nuden Dorje (1802-1864) in der Mitte des 19. Jh. verfasst. Er bildet einen Teil seiner Sammlung von Schatz­lehren. Dies sind Lehren, die er zuerst in seiner früheren Inkarnation gehört hatte, als einer der 25 Hauptschüler Padmasambhavas, des großen tantrischen Meisters, der den integrativen Stil des Tibetischen Bud­dhis­mus erschaffen hatte.

Nuden Dorje hatte den größten Teil seines Lebens in Kham, in Ost-Tibet verbracht, davon viele Jahre in einsamer Klausur. Als ein Meister des Tantra und des Dzogchen war er berühmt für seinen regen Geist und sein durchschlagendes Verständnis.

Die Übersetzung des Textes erfolgte unter der Anleitung seiner vierten Inkarnation, Chimed Rigdzin Rinpoche (1922-2002), der das Oberhaupt mehrerer Nyingma-Klös­ter in Kham/Osttibet war. Von 1954 bis 1985 lehrte er an der Universität in Shantiniketan/Westbengalen. Danach wirkte er vorwiegend im Westen und übertrug Terma-Texte der ­Byangter- (Nördliche Schätze) und der Khordong-Linie an seine westlichen SchülerInnen.

»Es gibt keinen anderen Weg, als dich selbst zu verstehen. Indem du deinen eigenen Geist als Samantabhadra (›Allgut‹) erkennst, wirst du dein eigenes Gesicht sehen. Wenn es nicht zu dieser direkten Erfahrung kommt, wirst du von falschen Gedanken verwirrt sein und dich mit jed­wedem verwirrenden Gedanken, der auftaucht, identifizieren.«   – Nuden Dorje –

Eine ausführliche englischsprachige Biografie zu Nuden Dorje (‚khor gdong gter chen nus ldan rdo rje) findet sich auf treasuryoflives.org, geschrieben von Stéphane Arguillère.


James Low studierte Sozialanthro­po­­­logie und kam Ende der sechziger Jahre nach Indien und an die Visva­bharati-Universität im westbenga­li­schen Shan­ti­nike­tan. Er wurde Schü­ler des tibetischen Tantra- und Dzogchen-Meis­ters Chi­med Rig­dzin Rinpoche, unter des­sen Anleitung er bud­dhis­tische Phi­lo­sophie und Praxis sowie die tibetische Sprache studierte. Gemeinsam mit Rinpoche übersetzte er viele Praxistexte. Er erhielt einen Doktortitel der Nying­ma Research Society und unternahm wieder­holt aus­gedehnte Meditations-Retreats. Seine weiteren Haupt­­­­­lehrer waren Dudjom Rinpoche (1904-1987), Kan­gyur ­Rinpoche (1897-1975) und Kalu Rinpoche (1905-1987).

Zu Beginn der achtziger Jahre arbeitete er in London zunächst als Übersetzer und Tibetisch-Lehrer und wandte sich dann der Psychotherapie zu. Ausgebildet in Psychoanalyse, Gestalt-, Kunst- und Sexualtherapie, arbeitete er im öffentlichen Krankenhaus, in eigener Praxis und als Ausbilder und Supervisor.

Seit 1980 hält er auf Ersuchen seines Mentors in Europa Dharma-Vorträge und Dzogchen-Seminare. In seinem Buch »Aus dem Handgepäck eines tibetischen Yogi« hat James Low Quellentexte der Dzogchen-Tradition übersetzt und erläutert.

»Das Selbst ist immer geschäftig, sich zu verbessern und sich selbst immer wieder neu zu erschaffen. Doch der Geist ist einfach – offen … Der Geist ist nicht geschaffen durch die guten Taten der Buddhas. Bud­dhaschaft ist keine Belohnung. Es ist ein (Wieder-)Erkennen dessen, was immer schon da war. Verdunkelungen durch be­gren­­zende, gewohnheitsmäßige Mus­ter lösen sich völlig auf, wie der Morgennebel in der Sonne. Und die Hindernisse selbst sind und waren die Energie des Dharmakaya.«
– James Low –

»James Low hat mit seiner exzellenten Übersetzung und Kommentierung dieses kostbaren tibetischen Textes einen unschätzbaren Beitrag zum Studium der Dzogchen-Praxis geleistet. Alle, die sich mit der Sichtweise und der Medi­tationspraxis des Dzogchen beschäftigen, werden Nutzen daraus ziehen, dieses Handbuch ihrem Herzen und ihrem Geist nahe zu halten, wie auch ich es tue.«   – Surya Das –

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